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Der CO₂-Fußabdruck von Daten: Die Dekarbonisierung Ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützt Organisationen dabei, ihre Emissionen zu überwachen und zu reduzieren. Allerdings verursacht auch die digitale Infrastruktur, die dieser Berichterstattung zugrunde liegt, Umweltkosten. Cloud-Speicher, ESG-Software und Datenverarbeitung benötigen Energie – ein Teil davon wird nach wie vor überwiegend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.

Während Unternehmen ihre Net-Zero-Strategien weiterentwickeln, berücksichtigen nur wenige den CO₂-Fußabdruck ihrer eigenen Berichtsprozesse. Wie hoch ist der Energieverbrauch beim Management von Nachhaltigkeitsdaten? Tragen ineffiziente Arbeitsabläufe möglicherweise unbeabsichtigt zur Erhöhung der Scope-3-Emissionen bei?

Der versteckte CO₂-Fußabdruck der ESG-Berichterstattung

Unternehmen erfassen und speichern große Mengen an ESG-Daten aus internen Betriebsabläufen, von Lieferanten sowie aus externen Quellen. Jeder Datensatz erfordert eine energieintensive Verarbeitung, Speicherung und Übertragung – und trägt somit zu den IT-bedingten Scope-3-Emissionen bei.

Woher stammen diese Emissionen?

  • Cloud Computing – Rechenzentren machen 1 bis 1,5 % des weltweiten Stromverbrauchs aus, und die Nachfrage wird sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln (IEA).
  • Digitale Kommunikation – Jede E-Mail, jede versendete Datei und jeder Videocall trägt zu Emissionen bei. Eine E-Mail mit Anhang kann bis zu 50 Gramm CO₂ verursachen (Carbon Literacy Project).
  • Datenredundanz – ESG-Daten werden oft an mehreren Orten gespeichert, was den Speicherbedarf und den Energieverbrauch erhöht.

Die Auswirkungen einer nicht optimierten ESG-Datenspeicherung

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das Nachhaltigkeitsdaten manuell aus verschiedenen Abteilungen und von Lieferanten sammelt – und dabei doppelte Kopien in Tabellen, Cloud-Plattformen und E-Mail-Archiven speichert.

Im Laufe der Zeit führt dies zu:

  • einer  übermäßigen Nutzung von Cloud-Speicher, steigenden Kosten und erhöhten digitalen Emissionen.
  • unnötige Datenkopien, die längere Verarbeitungszeiten verursachen.
  • einem hohen Energieverbrauch durch redundante Rechenprozesse, da dieselben Daten mehrfach von verschiedenen Systemen verarbeitet werden.

Durch die Konsolidierung von ESG-Daten auf einer einzigen Berichtsplattform können Unternehmen Datenredundanz verringern, den Speicherbedarf senken und unnötige digitale Emissionen minimieren.

Der Balanceakt: Digitale Effizienz vs. Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitsteams setzen datenintensive digitale Plattformen ein, um die ESG-Performance zu überwachen und darüber zu berichten. Allerdings sind nicht alle Berichtsprozesse auf Effizienz ausgelegt.

Reduktion des Energieverbrauchs in ESG-Workflows

  • Regelmäßige, aber unnötige Datenaktualisierungen – Einige Unternehmen aktualisieren ihre ESG-Berichte täglich, obwohl sich relevante Kennzahlen nur monatlich oder vierteljährlich verändern.
  • Verschiedene Tools – Der Einsatz unterschiedlicher Plattformen für CO₂-Bilanzierung, Compliance und Berichterstattung führt zu einem erhöhten Speicherbedarf und steigert den Energieverbrauch.
  • Häufige Datenübertragungen – Die kontinuierliche Synchronisierung von ESG-Daten zwischen verschiedenen Systemen führt zu einem signifikant erhöhten Energiebedarf. Dies lässt sich sinnbildlich mit dem gleichzeitigen Betrieb zweier getrennter Generatoren zur Versorgung eines einzigen Gebäudes vergleichen – eine ausgesprochen ineffiziente Vorgehensweise, die sich langfristig weder wirtschaftlich noch ökologisch rechtfertigen lässt.

Reduktion des Energieverbrauchs in ESG-Workflows

Wenn Ihr Nachhaltigkeitsteam mehrere Plattformen für Emissionsüberwachung, Lieferkettenbewertung und Finanzberichterstattung einsetzt, entsteht häufig unbewusst digitaler Datenmüll – selbst dann, wenn die Systeme formal miteinander kompatibel sind. Automatisierte Datenaktualisierungen in allen Systemen führen dazu, dass bereits geringfügige Änderungen unnötige Cloud-Verarbeitungsprozesse und damit zusätzlichen Energieverbrauch auslösen.

Durch eine gezielte Anpassung der Aktualisierungsfrequenz lassen sich unter anderem:

  • die Rechenlast und damit die digitalen Emissionen um ein Vielfaches reduzieren,
  • IT-Infrastrukturkosten senken, indem die Cloud-Nutzung optimiert wird,
  • die Systemeffizienz steigern, ohne die Genauigkeit der Berichterstattung zu beeinträchtigen.

Nicht alle ESG-Kennzahlen erfordern eine Echtzeitüberwachung – durch eine bedarfsgerechte Anpassung der Berichtsfrequenz lassen sich Emissionen verringern und gleichzeitig die Datenintegrität sicherstellen.

4 praktische Schritte zur Dekarbonisierung der ESG-Berichterstattung

Unternehmen können ihren digitalen CO₂-Fußabdruck reduzieren, indem sie die Datenspeicherung optimieren, Arbeitsprozesse vereinfachen und IT-Infrastrukturen mit geringeren Auswirkungen wählen.

So lassen sich Emissionen in Berichtsprozessen minimieren

1. Optimierung der Nutzung von Cloud-Speicher und Software
  • Konsolidieren Sie ESG-Daten auf einer zentralen Plattform, um Redundanzen zu vermeiden.
  • Verwenden Sie komprimierte Dateiformate und entfernen Sie veraltete Berichte.
  • Überprüfen Sie jährlich den ESG-Datenspeicher, um unnötige Datenspeicherung zu vermeiden.
2. Reduzierung energieintensiver Rechenprozesse
  • Verarbeiten Sie ESG-Daten gebündelt statt in Echtzeit, wo immer möglich.
  • Beschränken Sie Aktualisierungen auf zentrale und relevante Kennzahlen.
  • Passen Sie die Häufigkeit der Datenaktualisierungen an den tatsächlichen Bedarf der Berichterstattung an.
3. Auswahl einer CO₂-armen digitalen Infrastruktur
  • Nutzen Sie Cloud-Dienstleister, die sich nachweislich zu erneuerbaren Energien verpflichten (z. B. Google Cloud, AWS, Microsoft Azure; vgl. Google Sustainability Report).
  • Bevorzugen Sie regionale Rechenzentren mit geringeren netzgebundenen Emissionen.
  • Implementieren Sie energieeffiziente IT-Richtlinien, etwa zur Serveroptimierung und Daten-Deduplikation.
4. Reduktion überflüssiger digitaler Kommunikation
  • Versenden Sie ESG-Berichte über geteilte Links statt als E-Mail-Anhänge.
  • Optimieren Sie interne Berichtszyklen, um übermäßigen Datentransfer zu vermeiden.
  • Begrenzen Sie die Speicherung großer Dateien auf essenzielle ESG-Dokumente.

Die Rolle der CO₂-Bilanzierung bei der Reduktion digitaler Emissionen

Unternehmen, die ihre Umweltwirkungen ganzheitlich erfassen möchten, sollten die Emissionen der digitalen Infrastruktur in ihre Scope-3-Berichterstattung einbeziehen.

Was sollte erfasst werden?

  • Emissionen durch Cloud Computing – Energieverbrauch cloudbasierter ESG-Plattformen.
  • Emissionen durch Datenspeicherung – Energieverbrauch für die Speicherung von ESG-Berichten, Rohdaten und Backups.
  • Fußabdruck der digitalen Kommunikation – Emissionen aus ESG-bezogenen E-Mails, Dateiübertragungen und Remote-Arbeit.

Hypothetisches Szenario: Überwachung und Reduzierung digitaler CO₂-Emissionen

Ein Unternehmen integriert IT-bezogene Emissionen in seinen Scope-3-ESG-Bericht und stellt dabei fest:

  • Rechenzentren tragen 10 bis 15 % der gesamten Scope-3-Emissionen bei.
  • Durch den Wechsel zu einem Cloud-Anbieter, der vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird, können die IT-bezogenen Emissionen um bis zu 40 % gesenkt werden.

Die Überwachung digitaler Nachhaltigkeitsaktivitäten ermöglicht ein umfassenderes Emissionsprofil und unterstützt die Identifikation von Einspar- und Optimierungspotenzialen.

Nachhaltigkeit beginnt mit intelligenter ESG-Berichterstattung

Unternehmen, die Wert auf Effizienz in der Nachhaltigkeitsberichterstattung legen, sollten auch den CO₂-Fußabdruck ihrer digitalen Infrastruktur berücksichtigen.

  • ESG-Berichterstattung hat einen CO₂-Preis – die Optimierung von Arbeitsabläufen kann einen wesentlichen Beitrag zur Emissionsreduktion leisten.
  • Effizientes Datenmanagement ist dabei von zentraler Bedeutung: Die Eliminierung redundanter Daten senkt den Energieverbrauch spürbar.
  • Die Wahl von Cloud-Diensten, die mit erneuerbarer Energie arbeiten, minimiert IT-bezogene Emissionen.
  • Die Überwachung digitaler Emissionen stärkt die Gesamstrategie zur CO₂-Bilanzierung.

ESG-Berichterstattung ist essenziell – doch wie Unternehmen ihre Daten verwalten, verarbeiten und speichern, entscheidet maßgeblich darüber, ob sie im Bereich Nachhaltigkeit wirklich Fortschritte erzielen. Themen wie dieses verdeutlichen, wie weitreichend die Zusammenhänge zwischen Emissionen, Nachhaltigkeit und regulatorischer Compliance sind, sobald man beginnt, sich intensiver damit auseinanderzusetzen.

All dies erfordert eine leistungsfähige Lösung – eine, die sämtliche Anforderungen an Nachhaltigkeit und Compliance zuverlässig abdeckt: von der CO₂-Bilanzierung bis hin zur Umsetzung der ESRS-Vorgaben. Wenn Sie mehr über aktuell verfügbare Lösungen erfahren möchten – und sehen wollen, wie wir im Branchenvergleich abschneiden –, laden wir Sie ein, sich selbst zu überzeugen:

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